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Marktbericht Q2-2012

Christine Lagarde
( Internationaler Währungsfonds )
„Die Griechen sollen erst mal ihre Steuern zahlen!“ Die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF hat mit dieser Aussage in einem Interview für die englische Tageszeitung The Guardian für viel Aufregung gesorgt. Aber nicht nur deshalb führt am Ende des zweiten Quartals 2012 kein Weg daran vorbei, sich mit dem Thema Europa zuallererst zu beschäftigen. In Europa haben sich die Ereignisse in den letzten Wochen und Monaten überschlagen. Nach Griechenland, Irland und Portugal haben nun auch Spanien und Zypern Hilfskredite aus dem Eurorettungsfonds beantragt. Italien schlittert angesichts steigender Zinsen weiter in die Krise – und beginnt ernsthaft, über einen Euro-Ausstieg zu diskutieren. Und ein großer Teil der Euro-Staaten rutscht in die Rezession.
Während wir uns also am Ende des ersten Quartals noch sinnvollerweise lieber den Schwellenländern gewidmet haben, stellen wir uns heute zwei Fragen: Ist die Situation so schlecht, wie sie wahrgenommen wird oder übertreiben die Medien? Wo stehen wir eigentlich heute im Vergleich zum Ende des vergangenen Jahres? Wenn man auf die Märkte schaut, dann ist klar, woher die negative Stimmung kommt: Auf 3-Monatsfrist gibt es keinen Markt mit positiver Entwicklung. Betrach­tet man allerdings die Märkte seit Jahresanfang, sieht das Bild deutlich positiver aus.
Wertentwicklung 3 und 6 Monate
Geprägt war dieser Rückgang von einer hohen Marktunsicherheit. Und die ist im Wesentlichen in den weiterhin schlechten konjunkturellen Aussichten in Europa aber auch auf die spürbare Abschwächung des Wachstums in den USA und den Schwellenländern zurückzuführen. So lockerte z. B. die chinesische Regierung die Wechselkurspolitik und gesteht dem Yuan künftig stärkere Schwankungen zum US-Dollar zu.  

Die Auswirkungen für Deutschland könnten langfristig negativ sein. Die Turbulenzen in der Euro-Zone, dem Haupt-Exportgebiet, und die sich verschlechternde Weltkonjunktur drücken die Exportnachfrage. Dies kann dazu führen, dass Deutschland die Rolle als Motor für Europa nicht erfüllen wird. Diesen Eindruck verstärkt der deutsche Einkaufsmanagerindex, der im Juni mit 45,1 Punkten unter dem als Wachstumsgrenze verstandenen Wert von 50 liegt.
EMI Einkaufsmanagerindex
Übrigens dürfte ein Zusammenbruch der Euro-Zone, der nach den jüngsten Beschlüssen der EU-Spitzenpolitiker
Ende Juni wieder etwas unwahrscheinlicher geworden ist, Deutschland deutlich teurer zu stehen kommen. Eine Studie des Bundesministeriums für Finanzen sagt einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im ersten Jahr nach Einführung einer neuen D-Mark von 10% voraus, dazu einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf über fünf Millionen (statt heute 2,8 Millionen) sowie eine wirtschaftliche Stagnation über mehrere Jahre.  

Schwellenländer

In den Schwellenländern fielen im vergangenen Quartal vor allem die Bemühungen Chinas auf, mit den anderen großen Schwellenländern, ins­besondere Brasilien, ihre eigenen Währungen gegenüber den klassischen großen 3 (USD, YEN, EUR) attraktiver und damit unabhängiger zu machen. Da dies auch weltweit agierende Unternehmen dazu bringt, Wertpapiere in diesen Währungen auszugeben, eröffnen sich weitere Möglichkeiten der Portfolio-Diversifizierung auch für Anleger im Euroraum.
Anleiheemittenten im Vergleich

Rentenmarkt

Am Rentenmarkt waren die hohen Zinszahlungen für spanische Anleihen mit etwa 7 Prozent letztendlich der Auslöser für die Beschlüsse des EU-Gipfels am 27. und 28. Juni und dem Weg hin zu einer europäischen Bankenunion. In den Kundenportfolios sind Staatsanleihen aus Krisenländern wegen der hohen Unsicherheit und die aus vermeintlichen "sicheren Häfen" wegen der extrem niedrigen Zinsen derzeit deutlich untergewichtet.
Stattdessen fanden Unternehmensanleihen und Anleihen aus Schwellenländern in lokalen Währungen Eingang in viele Portfolios. Darunter waren auch Anleihen von Unternehmen geringerer Bonität. Sie sind zurzeit sehr attraktiv, da ihr Risikoaufschlag einer Ausfallquote der Unternehmen entspricht, wie sie selbst in Zeiten der schlimmsten Weltwirtschaftskrisen nicht eintraten. So müssten z. B. im europäischen Raum 45 Prozent aller Unternehmen in den nächsten 3 Jahren Pleite gehen, ginge es lediglich nach diesem Risikoaufschlag – eine schlicht unvorstellbare Situation.

FAZIT:

Europa steht in den kommenden Wochen (wieder) vor großen Herausforderungen. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass die Politik konsequent und europaweit an einem Strang zieht. Damit dürfte sich die Situation etwas entschärfen und die positiven Aspekte auf den Aktienmärkten wieder in den Vordergrund rücken: günstige Bewertungen und Dividendenrenditen, die deutlich über den langfristigen Marktzinsen liegen. Dafür, dass dies möglich ist, gibt es mehrere Gründe: Trotz unterschiedlicher Ansichten haben die wichtigsten Regierungen Europas in den letzten Wochen eine höhere Handlungsbereitschaft gezeigt. Zweitens haben die USA angekündigt, ihre Politik des lockeren Geldes fortzuführen. Die Inflationsdaten jenseits des Atlantiks sprechen noch nicht dagegen. Und drittens sind Rohstoffpreise in den letzten Wochen gesunken, was sich positiv auf die bereits günstig bewerteten Aktientitel auswirkt.

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